
In der Ewigkeit finden wir Trost
In der Ewigkeit finden wir Trost
Wir sagen: „In ewiger Liebe“, „Du bist für immer mein Sohn oder meine Tochter“, „Ich werde Dich nie vergessen“ oder „Du wirst für immer in meinem Herzen sein“. In Sätzen wie diesen zeigt sich unsere tiefe Sehnsucht nach Bestand, nach der Ewigkeit und nach Trost in einer vergänglichen Welt. Sie sind Ausdruck unseres tiefen Wunsches, dass Liebe, Erinnerung, Identität und Bindungen nicht vergehen.
Als Menschen greifen wir nur zu gerne nach der Ewigkeit. Ewige Wahrheiten in Redewendungen und Sprichwörtern spiegeln diese Sehnsucht wider. Wir errichten Denkmäler aus Stein, schreiben Bücher für die Nachwelt und pflanzen Bäume, die unsere eigene Lebenszeit überdauern sollen. Auch in unseren Kindern finden wir eine Form des Weiterlebens über die eigenen Grenzen hinaus. In allem schwingt leise der Wunsch mit, Spuren zu hinterlassen, die der Zeit trotzen.
Aber die moderne Welt begegnet dem Streben nach Ewigkeit mit großer Skepsis. Sie hat sich dem Messbaren verschrieben, dem Unmittelbaren, dem Nutzen. Die Ewigkeit entzieht sich diesen Kategorien. Sie lässt sich nicht wiegen, nicht messen, nicht in Profit umrechnen. So wird sie oft als romantische Schwärmerei abgetan, als Relikt vergangener Zeiten, als Flucht vor der Realität.
Doch die Sehnsucht nach dem Bleibenden lässt sich nicht so einfach zum Schweigen bringen. Besonders in den großen Momenten unseres Lebens meldet sie sich zu Wort: Wenn wir lieben, wenn wir verlieren, wenn wir uns nach Sinn und Bedeutung sehnen. In Zeiten der Trauer suchen wir Trost in der Vorstellung, dass etwas von uns bleibt. In Momenten des Glücks wünschen wir uns, den Augenblick festhalten zu können.
Vielleicht liegt in dieser Sehnsucht nicht nur ein Wunsch, sondern eine tiefe Wahrheit über den Menschen selbst. Dass wir über uns hinausdenken, dass wir nach Spuren suchen, die bleiben – nicht weil wir nicht loslassen können, sondern weil wir spüren: Nicht alles vergeht.
In einer Welt der Beschleunigung, der Reizüberflutung und der ständigen Veränderung wächst die Sehnsucht nach dem Bleibenden. Je flüchtiger alles wird, desto mehr suchen wir nach Ankerpunkten – nach etwas, das nicht sofort konsumiert, geteilt und vergessen wird. Vielleicht ist die Sehnsucht nach Ewigkeit gerade heute kein Widerspruch zur Moderne, sondern ihre notwendige Ergänzung.
Denn in einer Welt, die alles ins Jetzt presst, erinnert uns das Verlangen nach Ewigkeit daran, dass manches Zeit braucht. Dass manches bleiben darf. Dass nicht alles vergänglich sein muss, nur weil es in Bewegung ist.
Vielleicht ist es genau das, was uns menschlich macht: dass wir lieben, erinnern, hoffen – und in der Ewigkeit den Trost zu finden, dass nichts wirklich verloren geht, solange wir es bewahren.
Externe Links:
Wikipedia: Ewigkeit der Welt
Interne Links:
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