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Kants Ethik: Revolution oder Bürokratisierung der Ethik?
Lesedauer 5 MinutenPflichtethik Immanuel Kants: Eine Revolution des moralischen Denkens oder die Bürokratisierung der Ethik? Immanuel Kant, führte eine grundlegende Neuorientierung im Bereich der Ethik ein, die er selbst als „kopernikanische Wende“ bezeichnete und die so auch in die Philosophiegeschichte einging. Ähnlich wie seine Revolution in der Erkenntnistheorie, die das Denken von der Illusion einer „an sich“ für uns erkennbaren objektiven Realität befreite, hat Kant auch die Ethik auf ein neues Fundament gestellt, indem er sie aus der Abhängigkeit von empirischen und subjektiven Einflüssen löste. Kant machte Ethik zu einer Wissenschaft, die auf rationaler Begründung beruht und nicht auf religiösen, kulturellen oder traditionellen Normen. Kants Ethik als Wissenschaft: Die Unabhängigkeit…
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Realität und Wirklichkeit – Dasselbe oder doch nicht?
Lesedauer 4 MinutenRealität und Wirklichkeit – Dasselbe oder doch nicht und was das alles mit Platon zu tun hat Ist der Weihnachtsmann nun real oder wirklich. Oder keines von beiden. Für alle drei Möglichkeiten lassen sich Argumente finden, aber gerade die deutsche Sprache bietet mit „Realität“ und „Wirklichkeit“ eine ontologisch aufschlussreiche begriffliche Unterscheidung an. Frage ich meine Kinder, ob es den Weihnachtsmann „gibt“, sagen sie „irgendwie schon“ aber halt nicht „in echt“. Das ist auf der einen Seite durchaus nachvollziehbar, denn dieser Weihnachtsmann ist höchstwahrscheinlich keine reale Person. Dass es „etwas gibt“ oder in „echt gibt“ sind dabei aber vage Begriffe, denn sie lassen sich weit auslegen. Ob der Weihnachtsmann…
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Am Ende geht es darum, was sie glauben-Glaube ist unvermeidlich
Lesedauer 4 MinutenEs wird wohl einer der letzten heißen Tage dieses Jahres sein. Also auch einer der letzten Abende, an denen ich in meinem Garten am Rande der Unendlichkeit sitze, das Feuer beobachte und die Ruhe und Zurückgezogenheit genieße. Es sind diese mystischen Momente, für die ich mir gerne Zeit nehme. Und da kam mir ein Gedanke: Alles Wissen und aller Wissenschaft zum Trotz geht es am Ende darum, was die Menschen glauben. Wissen Sie, was ich glaube? Dass der Glaube nicht genug wertgeschätzt wird. Er macht auf mich einen recht gebrechlichen Eindruck. Er hat gelitten, und das sieht man ihm an. Dabei tun wir ihm Unrecht, denn der Glaube…
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Stoische Ethik: Akzeptanz und Apathie als Ideal
Lesedauer 4 MinutenDie stoische Ethik, eine der einflussreichsten philosophischen Lehren der Antike, wurde um 300 v. Chr. von Zenon von Kition in Athen gegründet. Benannt nach ihrem Treffpunkt, der „Stoa poikile“ der „bunten Halle“, legt sie besonderen Wert auf Pflichtbewusstsein und Vernunft. Die Stoa präsentiert ein Modell ethischen Handelns, das den Menschen anleitet, im Einklang mit der Natur zu leben und durch den Gebrauch seiner Vernunft ein tugendhaftes Leben zu führen. Diese Ethik ist sowohl intellektualistisch als auch universalistisch, da sie auf allgemeingültigen Prinzipien beruht und sich an alle Menschen unabhängig von Herkunft oder sozialem Status richtet. Grundannahmen der stoischen Ethik Die stoische Ethik basiert im Wesentlichen auf zwei zentralen…
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Utilitarismus: Technik oder Ethik?
Lesedauer 4 MinutenDer Utilitarismus: Eine Technik oder eine Ethik? Der Utilitarismus wird häufig als eine Art ethische Theorie betrachtet, die sich innerhalb der philosophischen Ethik bewegt. Bei genauerem Hinsehen stellt sich aber die Frage, ob es sich damit tatsächlich um eine Ethik im herkömmlichen Sinne handelt, oder ob er vielmehr eine Methode darstellt, um praktische Lösungen für konkrete Probleme zu finden. Die utilitaristische Denkweise basiert auf einer „Wenn-Dann-Kalkulation“, welche die Konsequenzen von Handlungen in den Vordergrund stellt, ohne dabei absolute Normen, Werte oder Tugenden zu beanspruchen. Diese Herangehensweise hat den Utilitarismus traditionell näher an die politische Philosophie als an individualethische Fragestellungen gerückt. Technik oder Ethik: Historische Ursprünge und Entwicklungen des…
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Kierkegaards Ethik für Rebellen
Lesedauer 7 MinutenSören Kierkegaards Ethik für Rebellen: Radikale Ethik des Einzelnen Kierkegaard war ein Rebell. Bis zu seinem Tod kämpfte er gegen die dänische Staatskirche. die für ihn aus leeren Ritualen und einem oberflächlichen Glauben besteht. Für ihn stand die institutionalisierte Religion im Widerspruch zu echter, persönlicher Frömmigkeit und zur authentischen Beziehung zu Gott. Kierkegaard kritisierte die Kirche dafür, dass sie die Menschen in eine falsche Sicherheit wiege, indem sie den Glauben auf bloße Formalitäten und gesellschaftliche Konformität reduzierte. Er forderte eine Rückkehr zu einer individuellen, leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und der eigenen Existenz. Seine Schriften sind geprägt von einem tiefen Misstrauen gegenüber Massenbewegungen und institutionellen Autoritäten, die…
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Epikur: „Lebensfreude geht durch den Magen“
Lesedauer 4 Minuten „Lebensfreude geht durch den Magen“ – Die epikureische Ethik und die Kunst des Genießens „Lebensfreude geht durch den Magen“ – bei Epikur eine zutreffende Weisheit, auch wenn sie nicht zu üppigen Gelagen verleiten sollte. Epikur lehrte, dass einfache Freuden wie Essen und Freundschaft nicht nur das Herz, sondern auch die Seele nähren. Aber dieser Satz sollte nicht missverstanden werden, denn Epikur steht nicht für das ausschweifende Mahl, als vielmehr für eine Ethik der Mäßigung. Seine Philosophie, die Lust als Weg zur Lebensfreude sieht, bietet eine interessante Perspektive darauf, wie wir unser Leben gestalten können. Durch die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse und den Genuss des Augenblicks, zeigt Epikur, dass das…
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Menschenwürde: Historie und aktuelle Herausforderungen
Lesedauer 6 MinutenDie Menschenwürde: Historische Entwicklung, normative Bedeutung und aktuelle Herausforderungen Die Menschenwürde ist ein fundamentaler Begriff in der europäischen Geistesgeschichte und dient als Leitfaden für ethische und rechtliche Überlegungen. Ihre Bedeutung hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt, geformt durch verschiedene philosophische und kulturelle Einflüsse, und bleibt bis heute ein zentraler Maßstab für humane Praxis. Wie es dazu kam und vor welchen Herausforderungen der Begriff heute steht, wird im Folgenden näher beleuchtet. Historische Entwicklung Die Wurzeln des Begriffs reichen bis in die stoische Philosophie zurück, wo Denker wie Cicero und Seneca die Vernunft als entscheidendes Merkmal des Menschen betonten, das ihn von der tierischen Natur unterscheidet. Dieses Konzept wurde im…
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Mäßigung: Meden agan – die Vermeidung von Übermaß
Lesedauer 6 Minuten„Meden agan“ oder die Vermeidung von Übermaß und was das alles mit persönlichem Glück zu tun hat Aufforderungen wie „halte Maß“ oder „halte die goldene Mitte ein“ mögen banal oder sogar abgedroschen klingen. Doch hinter diesen scheinbar simplen Imperativen verbirgt sich eine tiefgründige Philosophie. Denn so besserwisserisch wie das auch anmutet, liegt in diesen Aussagen eine 2500 Jahre alte Weisheit. Die Zauberformel lautet „Meden agan“ was so viel bedeutet wie „nichts zu viel“ oder „nichts im Übermaß“. Dahinter liegt die Idee der „Mäßigung“ oder des „Maßhaltens“ als eine Haltung, ein Verhältnis oder genauer, ein Selbstverhältnis. Was das aber alles mit persönlichem Glück zu tun hat, schauen wir uns…
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Universalien: Ihre Bedeutung in Wissenschaft und Philosophie
Lesedauer 5 MinutenDie Grundlagen der Wissenschaft: Platons Ideenlehre und das Universalienproblem Wahrscheinlich würden die meisten zustimmen, wenn jemand sagt, es gibt Menschen, Tiere, Steine, Sterne, Elektronen oder schwarze Löcher. Jedenfalls sehen wir täglich, Menschen, Tiere, Sterne, wobei Elektronen und glücklicherweise auch schwarze Löcher weniger alltägliche Begegnungen sind. Nun, ganz so einfach ist es aber nicht. Was diese Begriffe nämlich ausmacht, ist, dass sie Allgemeinbegriffe, sogenannte Universalien sind. Universalien sind eine tolle Sache, denn sie helfen uns die Welt besser zu verstehen, sie zu strukturieren und zu kategorisieren. Aber sie sind weit mehr als das. Sie sind vor allem die Grundlage dafür, dass wir überhaupt Wissenschaft betreiben können. Universalien und Wissenschaft…