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Sündenfall: Eva, Eden und die Illusion der Freiheit
Lesedauer 4 MinutenDie Geburt der Ordnung aus dem Geist des Ungehorsams – und warum der Sündenfall bis heute unser Denken von Freiheit bestimmt Der Sündenfall erzählt von einem Anfang – und zugleich von einer Verstrickung. Eva, die erste Frau, greift nach der Frucht vom Baum der Erkenntnis, isst davon und gibt sie an Adam weiter. Mit diesem einen Akt, so heißt es, tritt das Menschengeschlecht aus der Unschuld heraus und wird erkenntnisfähig. Gut und Böse sind fortan unterschieden, Scham und Schuld treten in die Welt. Oft liest man die Geschichte aber auch als einen Mythos der Befreiung. Denn ohne Evas Mut zum Ungehorsam, so die Deutung, wären wir heute nicht…
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Das „Ich“ als Ort: Poststrukturalismus und das Ende des Subjekts
Lesedauer 4 MinutenDas „Ich“ als Ort: Poststrukturalismus und das Ende des Subjekts Bei Descartes beginnt alles mit dem Denkenden „Ich“ – jener unbezweifelbaren Gewissheit, aus der alles andere abgeleitet wird. Bei Kant wird das „Ich“ zur moralischen Instanz, die sich selbst als Zweck erkennt und nach dem kategorischen Imperativ handelt. Kierkegaard radikalisiert das „Ich“ existenziell – als Aufgabe, als Entscheidung, als Ringen mit sich selbst vor dem Abgrund der Freiheit. Husserl sah im „Ich“ die Quelle den Ursprung für Sinngebung. Kurzum: In der klassischen Philosophie galt das „Ich“ als Ursprung von Sinn und Weltdeutung. Der Poststrukturalismus stellt das Bild vom „Ich„, vom „Subjekt“ und von einem „Selbst„ radikal infrage: Genauer…






