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„Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass….“ – eine Sprachkritik
Lesedauer 3 MinutenEs ist wissenschaftlich bewiesen, dass…. Neulich bin ich auf Facebook auf einen dieser „Faktastisch“-Beiträge gestoßen. Sinngemäß stand dort: „Wissenschaftlich bewiesen: Der ideale Altersunterschied für eine glückliche Beziehung.“ Das ist auf der einen Seite fast schon banal, auf der anderen Seite aber kein Einzelfall. Denn man hört leider oft, dass etwas wissenschaftlich bewiesen sei. Diese Formulierung erzeugt leider zu oft nur den Anschein von Objektivität und Unangreifbarkeit – so, als hätte die Wahrheit nun ihre letzte Gestalt gefunden. Weitergetragen wird diese vermeintliche Gewissheit dann im Gespräch. Der eine erzählt dem anderen, dass die Wissenschaft dieses oder jenes bewiesen hätte. So verbreitet sich dann eine angeblich evidenzbasierte Wahrheit – und gewinnt mit jeder Wiederholung…
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Ist das Wissenschaft oder kann das weg? Warum wir nicht nicht philosophieren können
Lesedauer 5 MinutenDer Siegeszug der Naturwissenschaften ist unumstritten. Getragen vom Geiste der Aufklärung sind im 18. und 19. Jahrhundert die Naturwissenschaften als empirische Wissenschaften angetreten, um alles andere in den Schatten zu stellen. Mit „alles andere“ ist einerseits die Theologie aber insbesondere die Philosophie gemeint. Dabei war es eine lange Erfolgsgeschichte, wenngleich der Begriff der Naturwissenschaft eher eine neuere Erfindung ist, denn was da heute als Wissenschaft bezeichnet wurde, war noch zu Hegels Zeiten, etwa zu Beginn des 19. Jahrhundert, die Philosophie. Genauso wie man dem österreichischen Philosophen und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick zufolge „nicht nicht Kommunizieren kann“[1], kann man auch sagen, dass man genauso „nicht nicht philosophieren“ kann. Warum diese…