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Gottvertrauen vs. stoische Akzeptanz
Lesedauer 5 MinutenDas Akzeptieren von Dingen, die außerhalb unseres Einflusses liegen, ist ein hoher Wert in der stoischen Lehre. Es soll uns davor bewahren, unsere Kraft an Dinge zu verschwenden, die wir weder beeinflussen noch kontrollieren können. Für den Stoiker ist das der Schlüsseln zur Atarxia, dem inneren Frieden. Statt sinnlos gegen die Welt anzurennen, sollen wir uns auf uns selbst und unsere persönliche Entwicklung konzentrieren. Diese stoische Akzeptanz ist jedoch nicht das erste Prinzip der Stoiker; sie ist vielmehr die logische Konsequenz des stoischen Weltbilds. Die stoische Philosophie und Ethik bieten interessante Antworten auf viele Fragen des Lebens. Sie besitzen nach wie vor große Anziehungskraft und vermitteln ein Bild…
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Gegenwärtigkeit: Schweigen und Sein – die Flüchtigkeit des Moments
Lesedauer 3 MinutenGegenwärtigkeit: Schweigen und Sein – die Flüchtigkeit des Moments jenseits von Denken und Sprache Nachdem Ihnen der Titel zu diesem Beitrag angezeigt wurde, haben Sie sich bestimmt gefragt, ob Sie weiterscrollen oder ob Sie weiterlesen wollen. Ein solcher Gedanke, der darüber entscheidet, ob Sie beabsichtigen dieses oder jenes zu tun, hat immer eine zeitliche Präferenz. In diesem Fall, ist er in die Zukunft gerichtet. Ein Plan etwa, oder ein Vorhaben, eine Absicht etwas bestimmtes zu tun. An diese erste Überlegung, schließt sich vielleicht gleich an, dass Sie sich daran erinnern, vor einiger Zeit, einen interessanten Artikel über „Gegenwärtigkeit“ gelesen zu haben und weil dieses Thema Ihr Interesse geweckt…
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Was ist Sinn? Eine existenzphilosophische Betrachtung
Lesedauer 5 MinutenDie Suche nach Sinn gehört zu den grundlegendsten Fragen der menschlichen Existenz. Sie zieht sich durch die Geschichte der Philosophie, Religion und Kunst und ist doch zutiefst persönlich. Was bedeutet es, dass etwas „Sinn ergibt“? Woher kommt dieses Gefühl, dass etwas bedeutsam ist – oder eben nicht? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, beginnen wir mit einem radikalen Gedankenexperiment: Stellen wir uns dazu vor, wir existieren völlig isoliert. Keine Menschen, keine Umwelt, keine Interaktion – nur wir, allein, in einem Zustand vollständiger Abgeschiedenheit. Kann eine solche Existenz Sinn ergeben? Intuitiv würde man direkt sagen: nein. Isolation in dieser radikalen Form erscheint sinnlos. Es fehlt etwas Wesentliches…
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Macht Orange farbenblind? Kann Deutschland von der niederländischen Fußballidentität lernen?
Lesedauer 5 MinutenDas hilflose Gefühl einiger Menschen sich mit der deutschen Nationalmannschaft zu identifizieren oder auch nur anzufreunden, ist nach jedem Spiel neu zu beobachten. Wobei es jenen besser gelegen wäre, wenn sich ihr Pessimismus in deren Scheitern bestätigte. Aber „Die Mannschaft“ macht wieder Freude und ist ein Aushängeschild einer pluralen Gesellschaft und der beste Beweis dafür, dass es geht. Und trotzdem bleiben die Diskussionen um biodeutsch oder nicht. Die Hautfarbe spielt in diesem Kontext leider eine Rolle. Während „Die Mannschaft“ in Deutschland als moderne, aber neutrale Marke positioniert wird, vereint „Oranje“ die Niederlande durch eine starke Symbolik, die alle Unterschiede in einem leuchtenden Meer aus Orange aufgehen lässt. Natürlich…
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Kierkegaard: Wiederholung und Erinnerung
Lesedauer 7 MinutenKierkegaard: Gefangen in der Struktur von Wiederholung und Erinnerung „Wiederholung und Erinnerung sind dieselbe Bewegung, nur in entgegengesetzter Richtung, denn was da erinnert wird, ist gewesen, wird nach rückwärts wiederholt, während hingegen die eigentliche Wiederholung nach vorwärts erinnert.“Sören Kierkegaard Oft heißt es, wir sollten im Moment leben. Aber können wir das wirklich? Kierkegaard hatte seine Zweifel. Er sah den Menschen als ein denkendes Wesen, gefangen zwischen Wiederholung und Erinnerung. So entgleitet ihm der Augenblick immer wieder: Statt die Gegenwart zu erleben, kehrt er in Gedanken in die Vergangenheit zurück oder projiziert sich in die Zukunft. Was bleibt dann vom Moment? Wir klammern uns an das Vergangene und hoffen…
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Augustinus von Hippo – Radikale Liebe und ewiger Frieden im Gottesstaat
Lesedauer 4 MinutenEs klingt herausfordernd und mühsam, alle und jeden zu lieben. Genau das aber fordert Augustinus, einer der bedeutendsten christlichen Theologen und Philosophen. Geboren im Jahr 354 n. Chr. in Nordafrika, war Augustinus Bischof von Hippo Regius und ist bekannt als einer der Kirchenväter der westlichen Kirche. Seine Schriften und Lehren haben die christliche Theologie und Philosophie bis heute maßgeblich beeinflusst. Besonders prägend ist sein Werk „De civitate Dei“ (Der Gottesstaat), in dem er die Grundzüge seiner Vorstellung von Liebe und Frieden darlegt. Was aber genau meint Augustinus, wenn er von Liebe spricht? Für Augustinus geht es nicht nur darum, Gefühle für jemanden zu haben, oder einer Person zugeneigt…
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Fortschrittsglaube: Der bröckelnde Glaube an den Fortschritt
Lesedauer 7 MinutenÜber Jahrhunderte hinweg war der Fortschrittsglaube eine treibende Kraft, die Generationen inspirierte und das Weltbild der Moderne prägte. Die vergangenen zweihundert Jahre, und insbesondere das letzte Jahrhundert, waren vom festen Vertrauen geprägt, dass der Mensch sich durch die Wissenschaft immer weiter emporheben könne – und mit jeder Entdeckung, jedem technologischen Durchbruch, die Gesellschaft stetig voranschreite. Diese Idee, dass mehr Wissen unvermeidlich zu einer besseren, vielleicht sogar perfekten Welt führt, war lange Zeit eine Art kulturelles Mantra. Doch dieser Fortschrittsglaube gerät zunehmend ins Wanken. Immer deutlicher werden die Schattenseiten des Fortschritts, von ökologischen Krisen bis hin zu sozialen Spannungen. Rousseaus Frage, ob der technische Fortschritt wirklich den Menschen verbessert…
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Vielfalt: Bereicherung oder Herausforderung
Lesedauer 7 MinutenEs wird viel über Vielfalt – oder „Diversity“ – gesprochen. Ich persönlich schätze die Vielfalt an Perspektiven, Denkstrukturen, Lebensentwürfen, Ideen und Ausdrucksformen. Vielfalt ist ein bedeutsamer Wert unserer Zeit geworden und wird oft als Quelle für Innovation und kulturellen Austausch gesehen. Sie kann neue Perspektiven eröffnen und dazu beitragen, die Anpassungsfähigkeit einer Gesellschaft zu stärken. Allerdings ist sie auch nicht für alle der Inbegriff des Fortschritts. Vielfalt bereichert – so jedenfalls das vorherrschende Narrativ. Ich denke, man kann und sollte Vielfalt respektieren oder auch schätzen; dass man sie jedoch so vehement erzwingen möchte, erscheint mir dann aber doch nicht immer durchdacht. Denn wenn man genauer hinsieht, bietet Vielfalt…
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Ist die Ökonomie als Wissenschaft in einem guten Zustand?
Lesedauer 6 MinutenIst die Ökonomie als Wissenschaft in einem guten Zustand? Oder ist sie gar keine Wissenschaft? Verfolgt man die aktuellen politischen Debatten um Haushaltspolitik und Staatsfinanzierung kommt einem das Grausen. Kaum eine Sendung in der nicht irgendein Institutsökonom auftritt, der seine ideologische Auslegung ökonomischer Annahmen zum Besten gibt. Mit der Autorität einer akademischen Expertise wollen sie Glaubwürdigkeit erzeugen, indem sie vermeintlich objektive, wissenschaftliche Wahrheiten präsentieren. Je nach Institut, sind sie Vertreter verschiedener Interessen und Ideologien. So gilt Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) als arbeitgebernah, während Lars Feld vom Walter-Eucken-Institut stark wirtschaftsliberale Positionen vertritt. Auch Hans-Werner Sinn, der wenigstens als einziger auch wirklich aussieht wie ein…
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Vergnügen
Lesedauer 2 Minuten„Vergnügen. Es scheint so leicht, so harmlos, so ungezwungen und unverbindlich. Und doch ist da etwas Fauliges an dieser Leichtigkeit. Es ist wie ein billiger Zaubertrick, der uns ablenkt, uns betäubt, während die Zeit leise verrinnt. Sieh doch, wie schnell das Lachen verfliegt, sieh, wie schnell die Vergnügung vorüber ist, als hätte sie nie existiert. Ein kurzer Moment der Freude, der nichts hinterlässt als die Leere, die sie eigentlich verdecken wollte. Ein Hohlraum, den wir unweigerlich füllen müssen – erneut. Und erneut. Und erneut und so ins Unendliche. Sieh Dich doch einmal um! Das Vergnügen hat sich ausgebreitet wie Gestank. Dabei verspricht es Sinn zu stiften. Aber das…